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Und noch ein Artikel aus der Torgauer Zeitung vom 11.12.2012

Quelle: Volksstimme (Halberstädter Tageblatt) 16.1.2019
Quelle: Volksstimme (Halberstädter Tageblatt) 16.1.2019
Quelle: In Südthüringen vom 27.11.2018
Quelle: In Südthüringen vom 27.11.2018
Quelle: MAZ (Märkische Allgemeine - Westhavelländer) vom 29.11.2021
Quelle: MAZ (Märkische Allgemeine - Westhavelländer) vom 29.11.2021

STIMMEN AUS DEM NETZ:

"Mutig, weil anders und unbequem" von SquirrelPrincess (zum Buch „Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression“)

Tolle Dokumentation über das unangepasste Leben in der DDR. Abgerundet mit Fotos und Dokumenten, bleibt einem manches Mal der Atem weg, wenn man sich bewusst macht, dass die Schilderungen keine Fiktion, sondern das wahre Leben war. Mut hinter der Mauer, Hut ab. Das Buch wirkt noch lange nach dem Lesen nach.

"Punk for Freedom!" von Stefan Müller (zum Buch „Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression“)

Mindestens drei Geschichten erzählt diese wunderbare Biographie: eine der letzten Jahre eines kleinen totalitären Staates namens DDR, dann die Geschichte des ursprünglichen, laut und deutlichen Rock’n’Roll namens Punk und eine sehr persönliche Geschichte: die eines sympathischen Jugendlichen auf der Suche nach individuellen kleinen Freiheiten und Frechheiten. Dieser Jugendliche hört Anfang der Achtziger zum ersten Mal Punkmusìk und fühlt sich sofort verstanden, auch wenn er nur die Hälfte der Texte verstehen kann – so laut und hingerotzt kommt Punk. Die Musik spricht aus, was sich sonst keiner im Staate DDR zu sagen wagt. Oder nur hinter vorgehaltener Hand. Oder im Suff. Punk wird seine Sprache und sein Lebensstil und er knallt damit voll gegen die Wand aus ideologischen Phrasen, totalitärer Gleichmacherei, dem Zwang zum Kollektiv. Damit wird ein Musikgeschmack politisch – Punk wird Widerstand. Für den Jugendlichen bedeutet dies, von der Stasi bespitzelt, geprügelt und für ein halbes Jahr in einen Ostknast gesperrt zu werden. Was ein halbes Jahr für einen jungen Menschen bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen…
1989 endet die Biographie und ist ein weiterer großer Sieg, der die waffenstarrende DDR in die Knie gezwungen hat. Glück gehabt! Viele, die durch die Mangel des DDR-Systems gequetscht wurden, hatten dieses Glück nicht und sind bis heute traumatisiert. Ein Hinweis, die Geschichte totalitärer Systeme entsprechend zu bewerten: es gibt keinen einzigen Grund, ostalgische Sehnsucht nach der DDR zu haben. Natürlich hat der Jugendliche gelebt, getanzt, geknutscht und manchmal die Sonne in Farbe gesehen. Sobald aber die DDR sich dazwischen drängelte und sie drängelte total, war der Spaß vorbei. Nur die Opposition zu ihr hat manchmal den Spaß an kleinen Frechheiten und die Genugtuung kleiner Freiheiten gebracht.
Für mich bedeutet diese Biographie auch eine Warnung an Heute: Bitte nicht die in der friedlichen Revolution erreichten Freiheiten leichtfertig wieder hergeben! Bitte nicht den autokratischen Verheißungen einfacher Lösungen für komplexe globale Probleme auf dem Leim gehen!
Es hat Spaß gemacht, vom sympathischen Jugendlichen Geralf Pochop eine Zeitlang in seinem Leben mitgenommen worden zu sein!

Daniel Url auf Facebook (zum Buch „Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression“)

Wow!!!!....Nach dem Ende dieses Buches schoß mir erstmal nichts anderes durch den Kopf. Geralfs Geschichte als Punk in der DDR-Diktatur, von der ich als weitaus jüngerer kaum die Schattenseiten zu spüren bekam, hat mich schwer beeindruckt. Er erzählt seine Erlebnisse pur und echt, und erzeugte bei mir ein absolutes Wechselbad der Gefühle. Mal mußte ich schmunzeln, oftmals war ich aber geschockt und tief bewegt, was das DDR-Regime für ein perfides Spiel und Hexenjagden gegen freigeistige, anders aussehende, individuelle Jugendliche trieb. Alles war pures D I.Y., Improvisation, Spontanität, und alles mit totaler Überwachung. Das Buch wurde liebevoll gelayoutet, mit vielen Fotos und Dokumenten als Zeitzeugen. Wenn ich mich in letzter Zeit hier im Social Network ständig an die endlosen Diskussionen erinnere, was Punk ist, lest dieses Buch, was hier erzählt wird, zeigt, wie der Punk hinter Mauern und Stacheldraht war. Spätestens danach sollte diese banale Frage ohne Bedeutung sein. Ganz viel Gänsehaut...

"Die DDR ist weg und Geralf ist back" Stefan Müller (zum Buch "Zwischen Aufbruch und Randale. Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit")

Die DDR ist weg und Geralf is back! Zurück in Halle, zurück im Osten. Dabei war er doch gerade erst abgehauen – siehe „Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression“ Geralf Pochops erstes Buch. Zurück, weil die scheiß Wessi-Punks nicht das Bier teilen wollten? Das war der Grund? Nein, so erfahren wir bald, nicht das Unmögliche in West, sondern das potenziell Mögliche im Osten Anfang der 90er, das zog ihn zurück, ließ ihn zurückziehen. Das totalitäre System DDR ging total in die Hose. Wie viele Liegestütze kann Chuck Norris? Na …? Alle! Wie viele Möglichkeiten taten sich für Geralf im Osten auf? Na …? Alle! Erstmal: Einen Laden gefunden aber was für einen, mit fließendem Wasser quer durch alle Räume. Den Laden eröffnen und Musik verkaufen. Band gründen und selbst Musik machen: „Gleichlaufschwankung“ der Name der Band. Und wie viele Konzerte und Festivals besucht er mit und ohne Band im Laufe der Jahre? Auch genauso viele wie Chuck Norris Liegestütze kann: alle … Und was er dort erlebt, beschreibt er größtenteils aus lustiges und kreatives Treiben. Es ist ein Aufatmen und Einatmen, das nach der engen und grauen DDR plötzlich lebendige Bewegung ermöglicht. Einerseits. Denn andererseits zeigt er auch die Gewalt dieser Zeit auf, die er als „Wende“ und „Nachwende“ bezeichnet. Orte wie Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen usw. werden als Schandflecke der Gewalt beschrieben. Gewalt in den Straßen gegeneinander, auch untereinander … Auch in diesen Beschreibungen wird deutlich, dass es sich vielleicht nicht um eine „Wende“ – so die Spracherfindung eines Egon Krenz – gehandelt hat, die in der DDR oder im Großteil des damaligen „Ostblock“ stattgefunden hat, sondern doch eher um eine Revolution. Und diese Revolution am Ende gar nicht so „friedlich“ war, so wie sie oft bezeichnet wurde und wird. Diese Gewalt der „Baseballschläger-Jahre“ als Nachwehen der revolutionären Umbrüche? So habe ich das jedenfalls herausgelesen. Die von Geralf erlebte Gewalt hat ihn offensichtlich so angewidert. Weg hier und eine Zeit lang nach Asien abgesetzt, um von dort interessante Geschichten über Punk und Oi-Punk mitzubringen. Am Ende seines Buches „Zwischen Aufbruch und Randale – Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit“ zieht er in das bunte Torgau und findet dort seine Punk-Heimat. Und es ist gut, dass es dort die „Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau“ gibt, dass Geralf Pochop ihn beschreibt und er dem Leiden der jungen Menschen einen eindrücklichen Ort des Gedenkens auch in seinem Buch gibt. Auch andere Menschen aus der Szene, die seinen Weg in dieser Zeit kreuzten, kommen hier zu Wort. Insgesamt eine schöne und umfassende Sammlung von Punk- und Oi-Punk-Geschichte/n vom Wilden Osten bis fast heute.